Regenerativ Leben
"Nur durch erfundene Gesetze
ist die Zerstörung der Erde möglich."
- Mama Bernado Simungama Mamatacan (Kogi) -
Über die letzten Jahrzehnte hat die menschliche Zivilisation die Ökosysteme des Planeten ausgebeutet und geschwächt. Dies betrifft alle Bereiche des natürlichen Stoffwechselprozesses der Erde: ausgelaugte und tote Böden, belastetes Grundwasser, ausgebeutete Meere, verschmutzte Atmosphäre. Über die ökologische Ausbeutung hinaus haben die Menschen auch sich selbst ausgebeutet bzw. wurden in ausbeuterische Strukturen gedrängt. Unterstützende soziale Strukturen, Vertrauen, ehrlicher Austausch, stabile Gemeinschaft wurden ersetzt mit unpersönlichen Dienstleistungs- und Profitstrukturen.
Wir haben einen Planeten der 4 Milliarden Jahre für seine Entwicklung gebraucht hat innerhalb von 80 Jahren quasi verbraucht. Gesamtgesellschaftlich leben wir von der Substanz des Planeten. Unser aktueller Lebensstil verbraucht die Erde.
Für eine Lebenswerte Zukunft für kommende Generationen auf der Erde, bedarf es nicht nur eines nachhaltigen Lebensstils, sondern der Regeneration unserer ökologischen und sozialen Nährböden.
Der Mensch als Organismus ist hochgradig verwoben mit den Stoffwechselprozessen der Erde. Wir sind verwoben mit dem Gesamtsystem Erde. Über die Nahrung die wir essen, die Luft die wir atmen, das Wasser was wir aufnehmen… Unser Mikrobiom ist in einem stetigen Austausch mit dem Mikrobiom unserer Umgebung. Unsere Haut ist ein hochgradig durchlässiges Organ, das mit unserer Umgebung atmet und interagiert. Jede Zelle ist Teil dieses grobstofflichen Austauschs von sehr feinen Stoffen.
Unsere Gesundheit hängt eng mit der Gesundheit der Wälder, Flüsse und Meere zusammen. Wir sind verwoben mit der Welt und sind auf viel mehr Ebenen als wir kognitiv Erfassen können Teil von ihr. Wir sind eingebettet in ihre lebenden Systeme, teil ihrer Biosphäre. Unser ganzes Wesen hat sich im Zusammenspiel mit der Natur entwickelt. Unser ganzes Wesen ist durchdrungen von Natur.
Das Ökosystem / die Natur ist keine Maschine die wir kaputt gemacht haben und jetzt reparieren können. Es ist ein lebendes System, dessen Komplexität unsere rationelle Betrachtungsfähigkeit übersteigt, anstelle von Kontrolle und "Benutzung" stellen wir Zusammenspiel. Regenerativ zu leben bedeutet in einen stetigen "Gespräch" mit der Natur zu sein. Es geht also darum, lebensförderliche Bedingungen zu schaffen.
Gesunde, blühende Ökosysteme sind die Grundlage für eine lebenswerte menschliche Existenz auf der Erde.
Anstelle ein gutes Leben über die Kontrolle und Benutzung der Natur herzustellen geht es uns darum in Kooperation mit der Natur / den Lebensbildern Kräften ein reichhaltiges Dasein für alle zu ermöglichen.
Respektvoller Umgang mit dem Dasein ist Bestandteil eines respektvollen Umgangs mit sich selbst. Respektvoller Umgang bedeutet, dass wir als Menschen die Natur nicht mehr einfach benutzten und kontrollieren, sondern die Integrität aller Lebenden Wesen mit denen wir koexistieren schätzen und eine kooperative Beziehung mit ihnen eingehen. Dein Wohlergehen beeinflusst mein Wohlergehen. Genauso wie das Wohlergehen unser Umgebung, der Pflanzen, Tiere, Wälder und Meere essentiell unser Wohlergehen beeinflusst.
Der Wandel hin zu einer im Einklang mit der Erde Lebenden Menschlichen Zivilisation ist ein tiefgreifender Wandel unserer Gesellschaftsstrukturen. Dieser Notwendige Wandel findet nicht ausschließlich auf der politischen Ebene statt. Es ist ein Prozess in dem alle Akteur*innen des Lebensspiels zu ihrer eigenen Autonomie ermutigt werden. Rückverlagerung der Gestaltungsverantwortung in den lokalen Lebenskontext, zurück zu den Individuen, die gemeinsam das veranstalten was wir Kultur nennen.
"regenerative Kultur ist nichts neues. Es bedeutet uns an die Hinterlassenschaft der Menschlichen Geschichte zu erinnern. Über 200.000 Jahre, waren wir regional angepasste Kulturen, die förderlich mit den Ökosystem von den sie Teil waren Co-existiert haben" Daniel Christian Wahl
Für den Luhrmannhof bedeutet das:
Ökologische Regeneration: Vom Ertrag zu leben, nicht von der Substanz, das Ökosystem nicht über seine Grenzen hinaus zu belasten, Ein bereichernder und förderlicher Teil /Akteur des Ökosystems zu sein, über die weise wie der eigene Alltag gestaltet ist, Biodiversität erhöhen, z.B. durch Essen von regenerativ angebauter Nahrung, der Pflege und Schutz des Lokalen Ökosystems.
Soziale Regeneration: Eine Kultur der Lebendigkeit, der Verlebendigung, die Ermutig Handlungsfähig zu sein - Ort struktureller Ermutigung zu schaffen, kreatives Potenzial freisetzen um damit an einer Lebenswerten Zukunft mitzugestalten.
Genaueres folgt bald...
